Nach der Übernahme des Bio-Aktiv-Hotel durch die VAMED wird nun das ehemalige Flaggschiff der Dungl-Gruppe in der Kremserstraße in eine Psychosomatische Rehabilitationsklinik umgebaut. Der offizielle Baubeginn ist der 1. März. Details über das 16,5 Millionen schwere Bauvorhaben wurden am Freitag (26. Februar) in einer Informationsveranstaltung in der Sporthauptschule Gars präsentiert.
200 Garserinnen und Garser waren waren auf Einladung von Bürgermeister Ing. Martin Falk gekommen, um sich über die Auswirkungen des neuen Großbetriebes am Garser Hauptplatz zu informieren. An die 100 Betten wird die neue Reha-Einrichtung haben. Die Patienten werden sich im Schnitt sechs Wochen in Gars aufhalten.
„Hier werden Menschen lebenstüchtig gemacht.“
Der ärztliche Leiter des Psychosomatischen Zentrums Waldviertel in Eggenburg, Prim. Prof. Dr. Dr. Dipl. Psych. Andreas Remmel: „Hier werden keine Menschen mit akuten Erkrankungen behandelt. Es geht uns darum, in der Rehabilitationsklinik Gars Patienten nach einer Erkrankung wieder lebenstüchtig zu machen.“ So würden in Gars etwa Menschen mit Angst- und Belastungserkrankungen, Burn out und Essstörungen sowie Schmerzerkrankungen therapiert. „Es werden hier keine Patienten, die für sich selbst oder andere eine Gefahr darstellen aufgenommen. Das gilt auch für Menschen mit Suchterkrankungen“, betonte der Primar, der gleichzeitig darauf hinwies, dass ein Viertel aller Menschen ein Mal in ihrem Leben unter einer psychischen Erkrankung leiden.
Investitionsvolumen von 16,5 Millionen Euro bleibt in der Region
Mag. Josef Berger, Geschäftsführer des Psychosomatischen Zentrums Waldviertel, betonte die wirtschaftlichen Vorteile für Gars: „Das Investitionsvolumen von 16,5 Millionen Euro wird großteils in der Region ausgegeben. Auch werden hier 50 neue Arbeitsplätze entstehen. Und vom Vollbetrieb profitiert vor allem der Handel in Gars massiv. Die Wertschöpfung für die gesamte Region wird sehr groß sein.“ Bezahlt wird der Aufenthalt der Reha-Gäste von der Pensionsversicherungsanstalt und anderen Sozialversicherungsträgern. „Das heißt: Das Haus wird von Beginn an sehr rasch voll sein.“
VAMED-Projektleiter Oliver Kugler machte die GarserInnen darauf aufmerksam, dass sie sich in der ersten Bauphase auf Lärm einstellen müssen. „Wir stellen das gesamte Gebäude auf Pfähle, die in den ersten zwei Wochen in den Boden gerammt werden müssen. Das wird etwas laut sein. Dann wird es kaum Belästigungen durch die Baustelle geben. Fertig wollen wir in genau einem Jahr sein.“ Er bot an, bei Fragen für die Bevölkerung zur Verfügung zu stehen: „Klopfen sie einfach an den weißen VAMED-Container auf der Baustelle. Dort werden Sie mich finden.“
Architekt DI Emmanuel Venetos berichtete, dass das jetzige Gebäude beibehalten und durch Fertigstahlbeton-Zubauten im Norden, Süden und Osten ergänzt wird. Im fertigen Zustand werden etwa 6.000 m2 verbaut sein.
Zusätzliche Einnahmen für Gemeinde und Handel
Bgm. Ing. Martin Falk hatte zur Podiumsdiskussion auch seinen Bürgermeisterkollegen Harald Schöndorfer aus Bad Hall eingeladen, wo es schon seit geraumer Zeit eine Rehabilitationsklinik gibt, wie sie jetzt in Gars entsteht: „Bei uns sind die Menschen sehr, sehr froh, dass wir diese Einrichtung haben“, berichtete Bgm. Schöndorfer. „Der Tourismusverband hat zusätzliche Einnahmen, die Gemeinde ebenfalls und das Umsatzvolumen, das unsere Reha-Gäste pro Jahr bei uns lassen, beträgt etwa 600.00 bis 800.000 Euro. Ich beglückwünsche Gars für diese Entwicklung.“